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wurde auf Bremer Bootsbau Vegesack gGmbH (BBV) in Anlehnung an jene Lastensegler gebaut, die bis zum 19. Jahrhundert die Waren in die vielen kleinen Häfen der Weserregion bis nach Bremen verteilten. Diese Kähne sicherten über einen langen Zeitraum, in der die Weser versandete, die Stellung Bremens als Hafenstadt. Mit Abschluss der großen Weserkorrektion durch den Wasserbauingenieur Ludwig Franzius und der Fertigstellung des Europahafens im Jahre 1888 waren die Kähne ohne Beschäftigung und verschwanden aus dem alltäglichen Bild der Flussregion Unterweser. Bis dahin hatten sich die Schiffe auf der Weser dem natürlichen Flusslauf angepasst. Von nun an wurde die Natur der technischen Weiterentwicklung der Schiffe mit ihren wachsenden Tiefgängen angepasst. Noch heute wird die Weser ausgebaggert, um immer größeren Schiffen das Anlaufen der bremischen Häfen zu ermöglichen. |
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Der heutige Weserkahn „Franzius“ wurde als Plattbodenschiff mit Seitenschwertern und einer Gaffeltakelung in moderner, formverleimter Bauweise aus Holz gebaut. Der geringe Tiefgang ermöglicht Fahrten in flachen Gewässern. Mit dem platten Boden ist „Franzius“ für das Trockenfallen in Tidengewässern bestens geeignet. Wie in früheren Zeiten sind die Flussmündungen von Weser und Elbe mit dem vorgelagerten Wattenmeer und seinen Inseln das Heimatrevier der „Franzius“. Aber auch Fahrten bis Holland oder in die westliche Ostsee sind möglich. |
Die profilierten Seitenschwerter, der ausgewogene Segeltrimm und das relativ geringe Schiffsgewicht lassen den Kahn gut an den Wind gehen und schnell in Fahrt kommen. |
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Wie bei seinen Vorbildern wird der ehemalige Frachtraum von einer zeltartigen Luke abgedeckt. Durch Einbau großer Oberlichter ist ein heller und repräsentativer Raum entstanden, der auch Messe genannt wird. Die Messe kann vielseitig genutzt werden und ist ein idealer Ort für kleine Tagungen und Seminare, Empfänge, Ausstellungen und Feiern. Der große Tisch für bis zu 20 Personen lässt sich in kurzer Zeit abbauen. Während der Segeltörns werden hier die Mahlzeiten eingenommen. Alle sitzen an einem Tisch. |
Seitlich sind 12 Kojen untergebracht, die bei Tagesveranstaltungen weggeklappt sind bzw. als Sitzbänke genutzt werden. Weitere 4 Gästekojen befinden sich in der komfortablen Vorschiffskammer mit eigener Sitzgelegenheit und Toilette. Im Eingangsbereich zur Messe ist eine weitere Toilette sowie die Garderobe untergebracht. Die Kombüse ist direkt von der Messe aus zugänglich. Die Stammcrew wohnt im Achterschiff mit Platz für 4 Kojen, einer Toilette sowie der Navigation. |
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Auf den mehrtägigen Törns können 16 Gäste mitsegeln, bei Tagesfahrten 30. Unter der fachkundigen Anleitung eines erfahrenen Skippers und seiner 2 - 3 köpfigen Stammcrew sind die Gäste beim Setzen der Segel dabei und lernen, mit der Pinne den Kurs zu halten. Auf den Reisen werden alle Mitsegler weitestgehend als Trainees in das Bordleben integriert. |
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Das aktuelle Jahresprogramm finden Sie im Törnplan.
Schiffsdaten “Franzius”:
Unterscheidungssignal | D L A I |
MMSI Nummer | 211 349 820 |
Flagge | deutsch |
Schiffstyp | Weserkahn, Plattbodenschiff |
Länge ü.a. | 23,22 m inkl. Ruderblatt, Klüver zum Antoppen (28,57 m mit Klüver) |
Länge Rumpf | 22,60 m |
Breite ü.a. | 6,36 m |
Breite Rumpf | 5,76 m zuzügl. Seitenschwerter |
Tiefgang max | 1,25 m |
Verdrängung | 65 t |
Groß Tonnage | 113 |
Segelfläche | 273 qm |
Rigg | Ketsch mit Gaffelsegeln, Masten klappbar |
Segel | Groß, Besan, Selbstwendefock, Klüver, Flieger |
Masthöhen | Großmast 21,95 m, Besanmast 18,20 m, Schiffshöhe ab Wasserlinie 23,62 m |
Motor | MTU 174 KW (240 PS) |
Energie | 24 Volt Bordnetz und 220 Volt Generator |
Bauwerft | Bremer Bootsbau Vegesack gGmbH, Bau Nr. 21 |
Eigner | Bremer Weserkahn „Franzius“ e.V. |
Baujahr | 1999 |
Konstrukteur | V.T. Behr / Jan Engelhardt |
Klassifikation | Bureau Veritas BV No: 39 Y 122 |
Baumaterial | Holz, formverleimt |
Sicherheitsausstattung | Schiffssicherheitszeugnis als Traditionsschiff der SeeBeGe Rettungswesten und Sicherheitsgurte für jede Person, 3 Rettungsinseln à 12 Personen, Inmarsat-EPIRB, SART, MOB Boje, Rauchmeldeanlage, AED, Bergungstrage (Spineboard) |
Navigationsausrüstung | AIS, Radar, D-GPS, Allwellenempfänger mit Wetterfax, elektronische Seekarte, 2 Kompasse, Logge, Lot, Fernglas, Barograph |
Kommunikation | GMDSS-UKW Funkanlage mit DSC Controller, zweite UKW Funkanlge, Handfunkgeräte, Navtex, Mobiltelefon |
Beiboote | 1 Schlauchboot 9,9 PS mit Außenborder |
Kojen | 20 Plätze |
Kajüteneinteilung | 4 Pers. im Vorschiffskajüte, 12 Pers. im Mittschiffsraum, 4 Pers. in Achterkajüte/Stammcrew |
Anz. Stammcrew | Skipper, Co-Skipper und je nach Törn 2 Deckshand |
Anz. Gäste Mehrtagesfahrt | 16 Pers. |
Anz. GästeTagesfahrten | 30 Pers. |
Anz. feste Sitzplätze | 30 unter Deck: 5 Vorschiffs, 18 Mittschiffs, 7 Achtern |
Raumnutzung mittschiffs | Tisch mit 20 Stühlen Tisch ganz oder teilweise abbaubar, 18 Plätze auf Polsterbänke, bei Vortragssituation 32 Pers. (5 Stuhlreihen á 4 und 12 Pers. seitlich auf den Bänken). Als liegendes Schiff: ca. 40 Pers. |
Raumgröße mittschiffs | Länge 7 m x 4,5 m = 31,5 qm |
Kombüse | 4 Fl-Gasherd, Backofen, Kühlschrank, Tiefkühlfach, Pott & Pann, Speisekammer |
Sanitäraustattung | 3 Toiletten an Vakuumsystem, 3 Handwaschbecken |
Heizung | Zentralheizung in allen Räumen und 1 Diesel-Ofen in der Messe |
Medienausstattung | Fernseher, Videoanlage, Stereoanlage mit CD-Wechsler und Kassettendeck, Radio, Overheadprojektor, Diaprojektor, auf Wunsch Beamer, Leinwand, Flipchart, Lichtschiene mit Spots für Ausstellungen, Aufsichtsmikroskop, kleine Bibliothek zum Thema Seefahrt, Region Unterweser und Bremer Stadtgeschichte |
Winterliegeplatz | Vegesacker Hafen, der Museumhaven in Bremen |
Fahrtgebiet | Weser, Wattenmeer und Küste zwischen Holland und Polen, A1 |
Nutzungszeit | ganzjährig, im Winter nur als liegendes Schiff |
Kojenplan
Segelplan
Biografie
2000
14.05.2000 | ![]() |
Stapelhub |
14.05.2000 | Schiffstaufe durch Hilde Adolf, damalige Bremer Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Jugend Soziales |
1994
25.01.1994 | Kiellegung |